Meine Exa IIb - mit der ich mich inzwischen sehr angefreundet habe - verleitete mich dazu, immer mal wieder ein Objektiv mit dem Exakta-Bajonett anzuschaffen.

Nach und nach wurde mir dann aber auch die Einschränkung der Exa bewusst: Die 1/250 Sekunde als schnellste Verschlusszeit. Ein 200er Tele, Blende 4, 200 ASA und Sonnenschein - da ist nix mehr mit 1/250.

Deshalb bin ich Foto-Freund Wolfgang sehr dankbar, dass er mich auf ein inkorrekt betiteltes Angebot bei Ebay aufmerksam machte. Am Ende hatte ich diese Exakta IIa in bestem Zustand für 20,64 € in den Händen - und die geht bis 1/1000.

Die Exakta IIa gilt als die beste in der über 30jährigen Geschichte der Ihagee-Kleinbild-Spiegelreflexkameras. Begonnen hatte es 1936 mit der ersten Spiegelreflexkamera der Welt für das Format 24 x 36 cm - der "Kine Exakta". Ohne gravierende technische Änderungen führte die Entwicklung zu meiner IIa.

Ausführliches über die Exakta-Geschichte und Modellvariationen findet man hier und da.

Schon der Umfang des Verschlusszeiten-Bereichs zeugt von hohem technischen Aufwand: Zwei Einstellknöpfe bieten Zeiten von 12 Sekunden bis zur 1/1000 Sekunde, die man - außer die 12 Sek. - auch mit dem Selbstauslöser ansteuern kann.

Die IIa ist eine ausgesprochene Systemkamera. Das fängt mit dem auswechselbaren Suchersystem an und hört mit dem umfangreichen Zubehör auf. Was gab es da nicht alles: Zwischenringe für Nahaufnahmen, Schwenkwinkelgerät, verschiedene Balgengeräte, Diakopiervorsatz, Repro-Ständer, das "Kolpofot" für medizinische Aufnahmen, Stereovorsatz usw.. Kurzum - es gab praktisch kein Aufnahmegebiet, für das die Exakta nicht eingesetzt werden konnte.

Es stand auch sofort ein umfangreiches Objektivangebot zur Verfügung - zunächst von Carl Zeiss Jena, Meyer Görlitz und Schneider. Später kamen auch die anderen deutschen Objektivhersteller dazu. Auch die Japaner lieferten Optiken mit Exakta-Bajonett.

Die abgebildete Exakta war das letzte Modell der IIa-Reihe, die 1956 begonnen hatte. Zunächst besaß die "Exakta Varex IIa", wie sie richtig hieß, ein schönes geprägtes oder gestanztes Namensschild. Mit obiger Version, eingeführt 1960, wurde dann der Namenszug "versachlicht".

Das Nachfolgemodell "IIb" kam 1963 auf den Markt und bildete den Schlusspunkt der typischen Exakta-Modelle.