Gemeinsam mit der Retina IIa erschien 1951 die Retina Ia. Zum ersten Mal nach dem Krieg stattete Kodak eine Retina wieder mit einem Schnellaufzugshebel aus, der natürlich nicht nur den Film weiterbewegte, sondern auch den Verschluss aufzog und das Zählwerk weiterschaltete - seinerzeit noch nicht selbstverständlich. Auch ästhetisch war der Hebel recht gelungen: Durch seine Form und die Einlage aus Bezugsstoff wirkte er durchaus elegant.

Das Zählwerk zählte rückwärts bis 1, wo es dann den Filmtransport blockierte - eine etwas brachiale Methode, die Beschädigung des Films am Ende zu verhindern. Die Blockade konnte allerdings durch Bewegen des Zählrades wieder aufgehoben werden.

Die ersten Modelle hatten einen Compur-Rapid-Verschluss und vier Objektive zur Auswahl, drei davon mit 3,5 als Anfangsöffnung: das Schneider Retina-Xenar, das Rodenstock Retina-Heligon und das Kodak Ektar. Dann gab es noch ein 2,8er Xenar.

Noch 1951 wurde eine Änderung vorgenommen: Es gab die Ia jetzt mit Synchro-Compur-Verschluss, weil der vollsynchronisiert war - man konnte mit speziellen Blitzbirnchen und der "M"-Einstellung auch mit kurzen Zeiten blitzen, vorher nur mit 1/30 und länger. Mit dem Siegeszug der Elektronenblitzgeräte war diese Errungenschaft aber nicht mehr wichtig, hier konnten mit der "X"-Synchronisation alle Zeiten zum Blitzen verwendet werden.

Eine weniger spektakuläre Änderung war die flachere Bauweise des Rückspulknopfes.

Eine kleine Unzulänglichkeit gab es, die gar nicht zum durchdachten Qualitäts-Erscheinungsbild der Retina passte: Vor dem Einklappen des Objektivs musste der Entfernungsring auf "unendlich" stehn, sonst schloss die Klappe nicht. Wenn man es trotzdem mit Gewalt probierte, nun ja. Die 1953 in der DDR erschienene Welti Ic hatte zwar keinen Aufzugshebel, aber da stellte sich das Objektiv immerhin automatisch auf "unendlich", wenn man es einklappte.