Eigentlich sind Autofokus-Kameras nicht gerade mein Sammelschwerpunkt. Aber die hier ist ein Erbstück und außerdem die erste AF-Kompaktkamera von Nikon, quasi ein Meilenstein, der es wert ist, hier gezeigt zu werden.

Als erstes möchte ich das scharfe Objektiv hervorheben: das Nikon 1:2,8/35mm hatte 5 Linsen in 4 Gruppen! Der automatische Programmverschluss - gesteuert durch eine CdS-Zelle - funktioniert ähnlich wie bei der Olympus ECR: die Verschlusslamellen sind gleichzeitig die Blendenlamellen. Das aktive Autofocus-System stellt ab 80 cm scharf (auch im Dunkeln), bei halb gedrückten Auslöser wird die Schärfe gespeichert und im Sucher analog angezeigt.. Der eingebaute Blitz (Leitzahl 10/100 ASA) schaltet sich automatisch zu - wenn man das nicht will, kann man das Ausfahren des Blitzes durch Fingerdruck verhindern. Umgekehrt geht’s auch: braucht man den Blitz z.B. tagsüber zum Aufhellen, kann man das Ausfahren erzwingen, indem man kurz das Belichtungs-Messauge abdeckt. Lange Verschlusszeiten gibt’s leider nicht (1/8 bis 1/430 Sek.), dafür hat die Kamera eine Gegenlicht-Korrekturtaste. Selbstauslöser ist auch vorhanden.

Der Filmempfindlichkeitsbereich geht von 25 bis 400 ASA. Den Filmtransport besorgt natürlich ein Motor; das Rückspulen des Films geht auch motorisch, aber nicht automatisch. Glücklicherweise wird der Film nicht ganz in die Patrone hineingezogen: gut für die Selbstverarbeitung.

Die nötige Spannung liefern zwei Mignon-Zellen, die ohne Blitz für ca. 30 Filme reichen.

Die L35AF erschien 1983 und kostete seinerzeit ca. 400 DM.