Mit dieser Kamera habe ich nun alle drei Formate der Super Ikonta zusammen, die vor dem Krieg für den 120er Rollfilm ("B 2") gedacht waren.

Das hier war die erste Super Ikonta - zunächst für das Format 6x9 cm und mit Maske für 4,5x6 cm. Sie erschien Ende 1933 und wurde mit dem Argument „automatische Scharfeinstellung“ angepriesen. Das war natürlich nicht das, was man heutzutage unter „Autofokus“ versteht. Aber der Fotograf mag seinerzeit das Fokussieren ohne Skala mit Hilfe eines Mischbildes als „automatisch“ genug empfunden haben. Man übernahm übrigens den schon bei der Contax bewährten Drehkeil-Entfernungmesser, der sich als sehr robust und genau erwiesen hatte.

Schon Mitte 1934 folgte die Super Ikonta 530 für das Format 4,5x6 cm und 1935 erschien dann die 530/16 (hier das verbesserte Modell 532/16) für 6x6 cm.

Zunächst hatte die Super Ikonta 530/2 keinen Gehäuseauslöser und keine Doppelbelichtungssperre. Die kamen erst 1936 dazu, auch wurde dann das Äußere durch Verchromung „aufgehellt“. Sie wurde dann in „531/2“ - also ein Zähler weiter - umbenannt.

Auch nach dem Krieg behielt die Super Ikonta 6x9 - jetzt in Stuttgart hergestellt - ihr typisches Erscheinungsbild mit den Drehkeilen bei. Erst 1956 lief die Produktion aus, von da an gab es nur noch die Super Ikonta III und IV mit quadratischem Bild und dem kompakteren Entfernungsmesser ohne Drehkeile. 1960 war dann auch deren Zeit vorbei.

168,- RM war der Preis für das abgebildete Modell im Jahr 1935. Es hatte ein unvergütetes Tessar 4,5/10,5 cm und einen Compur-Rapid-Verschluss, der von 1 Sek. bis 1/400 Sek. ging.

Kurios: Wohl anläßlich einer Reparatur hatte man meiner Super Ikonta den Rückdeckel einer Nettar verpaßt, der wirklich die Prägung „Nettar 515/2“ hat. Unterschied: Es gibt nur ein Filmfenster für 6x9 cm - das Ikonta-Original hatte 2: zusätzlich eins für 4,5x6 cm.